Reise ins Wunderland

Nach drei Jahren Pause ist die Theater-AG des Max-Born-Gymnasiums zurück auf der Bühne mit dem Kinderbuchklassiker „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll. Das größtenteils sehr junge Ensemble unter der Leitung von Eike Röper und Manja Heim begeisterte sein Publikum am Freitagabend mit einer zauberhaften und professionellen Darbietung in einer magischen Kulisse, liebevoll gestaltet von der Bühnenbild-AG unter Leitung von Franka Wahler und Friederike Oberländer, sowie ihrer Lehrkraft Stefanie Hübner. Auch die Technik-AG unter Leitung von Hendrik Rauh leistete großartige Unterstützung durch sphärische Beleuchtung, Soundeffekte und schwungvolle Lieder, welche die jeweils passende Atmosphäre erzeugten.

Das kleine Mädchen Alice (hervorragend gespielt von Lara Erdödi, im zweiten Teil Diana Aliakseyeva) folgt einem sprechenden weißen Kaninchen (Anastasia Drosouni) in ein Kaninchenloch und fällt in eine bizarre Welt voller seltsamer Wesen, skurriler Charaktere und absurder Situationen. Während ihrer Reise durch das Wunderland trifft Alice auf Figuren wie die mysteriös lächelnde Grinsekatze (Franziska Reinacher), die offensichtlich vom Wasserpfeife rauchen geistig entrückte „doppelte“ Raupe (Greta Röper und Jannika Heim), den verrückten Hutmacher (Aleyna Soykan) und die herrische Herzkönigin (Ryza Davila) mit ihrem Gatten, dem sehr von sich überzeugten Herzkönig (Juna Dienel).  Entzückend gespielt war auch die berühmte „Teegesellschaft“, bei der der Hutmacher und der kichernde Märzhase (Nathalie Stini) die Haselmaus (Emma Heinrich) am Einschlafen zu hindern suchen, während der Hutmacher über das Wesen der Zeit sinniert.

Dass in diesem Wunderland „alle verrückt“ sind, wie die Grinsekatze erklärt, zeigt sich anschaulich an lustigen Szenen, wie beispielsweise als die zu groß gewordene Alice die drei Helfershelfer des weißen Kaninchens (Anabelle Schoblacher, Pauline Danek und Letizia Oliveira Kiofiountsoglou) mit Hilfe eines Trampolins immer wieder aus dem Haus befördert - woraufhin die drei Alice später in bester Slapstick-Tradition um das Haus jagen. In der Küche der Herzogin (Emily Seidensal) wird nicht nur geniest, sondern auch mit Tellern jongliert, der Hutmacher hat eine eigene „Werbetruppe“, die die Gerichtsverhandlung mit einer Hutnummer (Dank an die Unterstützung der Zirkus-AG!) unterbricht und das ganze Ensemble singt zusammen ein Lied über „Frau Zeit“.

Am Ende stellt sich heraus, dass alles nur ein Traum war, aber die Erlebnisse haben Alice verändert und sie auf surreale und humorvolle Weise mit Fragen nach Zeit, Parallelwelten und Identität konfrontiert.

Das Publikum zeigte sich begeistert von den Leistungen der jungen Schauspielerinnen, die größtenteils aus Klasse 5 und 6 stammten und mit ihrem Talent auf weitere großartige Inszenierungen in den nächsten Jahren hoffen lassen!