
Das Max-Born-Gymnasium in Backnang erinnert an den Sohn des Physiknobelpreisträgers und Namensgebers der Schule. Gustav Born wäre am 29. Juli 100 Jahre alt geworden.
Je schöner die Erinnerung, desto mehr verwandelt sich diese sich in stille Freude. Man trägt das Vergangene wie ein kostbares Geschenk in sich. - So geht es der Schulgemeinschaft des Max-Born-Gymnasium auch mit der Erinnerung an einen langjährigen Weggefährten der Schule: Gustav Born, der 2018 gestorbene Sohn des Namensgebers der Schule wäre in diesem Sommer hundert Jahre alt geworden.
Der prominente Pharmakologe wurde am 29. Juli 1921 in Göttingen geboren, studierte nach der Emigration seiner Eltern 1933 an der Universität von Edinburgh und promovierte an der Universität Oxford. Er erforschte die Pathophysiologie des Blutkreislaufs, insbesondere die Blutgerinnung. Neben zahlreichen Auszeichnungen, Professuren und Ehrendoktorwürden war er unter anderem Fellow der Royal Society in London, Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und des Club of Rome.
Seit Ende der 1980er Jahre pflegte die Schule auf Initiative ihres damaligen Schulleiters Ingolf Eichberg einen guten und engen Kontakt zu Gustav Born. Zwischen 1994 und 2010 besucht er mehrmals und regelmäßig das Max-Born-Gymnasium, im Jahr 2004 sogar zweimal. Bei seinem letzten Besuch in Backnang im Jahre 2010 zum 40-jährigen Namensjubiläum des MBGs berichtete Gustav Born von seinem Vater, gewährte Einblicke in seine eigenen Medizin-Forschungen und besuchte das Weihnachtskonzert der Schule in der Stiftskirche. Seine aufgeschlossene und zugewandte Art machtees jedem leicht, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Dabei war er stets an den Entwicklungen der Schule und der Schulpolitik in Baden-Württemberg interessiert. Im Jahr 1994 gründete Gustav Born als Zeichen seiner Verbundenheit mit dem Max-Born-Gymnasium eine Stiftung, aus deren finanziellen Mitteln die Schule bis zu diesem Schuljahr den Gustav-Born-Preis für herausragende Leistungen im Abitur und außergewöhnliches schulisches Engagement verleihen konnte.
Es gibt aufgrund des personellen Umbruchs nur noch wenige Lehrer, die Gustav Born persönlich kennengelernt haben. Umso wichtiger ist es dem Max-Born-Gymnasium als eine traditionsbewusste Schule, sich dieser besonderen Begegnungen mit Gustav Born zu erinnern, denn wer die Geschichte ignoriert, hat keine Vergangenheit – und keine Zukunft.