Schüler der Junior-Ingenieur-Akademie (JIA) des Backnanger Max-Born-Gymnasiums schnuppern Wissenschaftsluft im Institut für Raumfahrtsysteme der Uni Stuttgart.
Wie bewerkstelligt ein Spaceshuttle nach erfolgreicher Raumfahrtmission den Wiedereintritt in die Atmosphäre, ohne dabei zu verglühen? Die Materialzusammensetzung spielt dabei eine große Rolle, verdeutlicht Dr. Ing. Stefan Löhle vom Institut für Raumfahrtsysteme (IRS) an der Universität Stuttgart gleich zu Beginn der Veranstaltung mit einem eindrucksvollen Video und fesselt die 18 angereisten Neuntklässler vom Max-Born-Gymnasium von Anfang an mit spannenden Details aus seinen aktuellen Forschungen.
Die Gymnasiasten nehmen an der Junior-Ingenieur-Akademie (JIA) teil, die unter anderem vom Förderverein der Schule und dem gemeinnützigen Bildungsträger „BBQ Berufliche Bildung gGmbH“ unterstützt wird. Die JIA bietet naturwissenschaftlich begabten Jugendlichen die Chance zu erleben, wie sie komplexe Aufgaben in Teamarbeit meistern können. Zudem können die Schüler in den Arbeitsalltag von Fachkräften, Wissenschaftlern oder Ingenieuren schnuppern.
Stefan Löhle erklärt den Schülern, dass beim Eintritt einer Raumkapsel in die Atmosphäre schlagartig gewaltige Luftmassen zusammengepresst werden. Wie beim Aufpumpen eines Fahrradreifens erwärme sich auch unter der Raumkapsel das zusammengepresste Gas. Nur entwickelten sich dort enorm hohe Temperaturen. Dabei entstehe ein Zustand angeregter Gasteilchen, den die Physiker Plasma nennen. Stefan Löhle macht deutlich, dass man aus diesem „leuchtenden Plasma“ durch spektroskopische Untersuchungen viele Informationen sammeln kann. Schließlich lässt er für die Jugendlichen in einem eindrucksvollen Versuchslabor ein bläulich leuchtendes Sauerstoffplasma erzeugen.
Am Ende dürfen die begeisterten Junioringenieure selbst Hand anlegen: Aus einem DVD-Rohling, etwas zugeschnittener Kartonage und Klebeband baut sich jeder der Jugendlichen unter der Anleitung von Doktoranden der Arbeitsgruppe ein eigenes Spektrometer passgenau als Aufsatz für das eigene Smartphone, mit dem die Farbspektren der Neonröhren im Vortragsraum untersucht werden.