„A little Party killed no Abi“
von Markus Müller
Das Motto der diesjährigen Abiturienten ist nicht nur eine Aufforderung, in Zeiten der Corono-Pandemie - zumindest stimmungsmäßig - den zahlreichen Beschränkungen des Alltags zu trotzen. Es mag auch so verstanden werden, dass das Maß der Freude über Erreichtes nicht unbedingt an der Größe der damit einhergehenden Feierlichkeit abgelesen werden kann.
Die Verabschiedung des Abiturjahrgangs 2020 wurde in diesem Jahr in der Stadthalle der Stadt Backnang unter gänzlich ungewöhnlichen Bedingungen gefeiert: Die 81 Abiturientinnen und Abiturienten waren zwar wie immer festlich gekleidet und strahlten wie üblich bei der Übergabe der Zeugnisse und zahlreichen Sonderpreise, doch dieses Mal waren die überaus stolzen Eltern und Großeltern nicht mit von der Partie und auch Hände durften nicht geschüttelt werden. Coronabedingt war die Teilnehmerzahl bei der Feier auf die Abiturienten, die Schulleitung, das Team der Technik-AG und die fünf Tutoren beschränkt. Mit großem Abstand und minimalem Infektionsrisiko saß man weitläufig in der Stadthalle verteilt und fieberte erwartungsvoll und zugleich wehmütig dem offiziellen Ende der Schulzeit entgegen.
Der Abiturjahrgang 2020 ist ein jeder Hinsicht besonderer Jahrgang: Mit 2,2 gab es einen der besten Abiturdurchschnitte in der Geschichte des MBGs überhaupt, es gab 33 mal eine Eins vor dem Komma, alle zu den Prüfungen zugelassenen Schülerinnen und Schüler haben das Abitur bestanden! Andererseits gab es in diesem Jahr keine Abi-Party, keinen Abi-Ball, nicht mal einen Abi-Scherz - ein absolutes Novum! Die diesjährige Verabschiedung der MBG-Abiturientinnen und Abiturienten bewies trotzdem, dass die schlichte Form der Abi-Feierlichkeit und eine überschwängliche Würdigung des Geleisteten sich mitnichten gegenseitig ausschließen müssen.
Schulleiterin Sonja Conrad betonte in Ihrer Rede mit Blick auf das gute Abschneiden des Jahrgangs, dass trotz der grotesken und kafkaesken Pandemieumständen, unter denen das Abitur stattgefunden habe, das Abitur in diesem Jahr allen Unkenrufen in der Presselandschaft der vergangenen Tage genauso viel Wert sei wie in allen anderen Jahren zuvor auch! Den Jugendlichen sei ja schließlich nichts geschenkt worden, zwei Drittel der Abiturleistungen hätten Sie bereits vor Ausbruch der Corono-Krise erbracht gehabt, die Aufgaben wurden auch schon Wochen vor den Prüfungen erstellt, gedruckt und in die Schulen geliefert. Sie hätten 12 Jahre intensiv auf dieses große Ziel Reifeprüfung hingearbeitet, sich durch unterschiedlichste Bildungsplaninhalte gekämpft und ihre Persönlichkeit weiterentwickelt. Vielmehr habe ihnen das Virus in besonderem Maße und wie keinem Jahrgang zuvor abverlangt, sich selbständig zu motivieren und zu organisieren und sich trotz großer Sorgen um die Gesundheit – die eigene oder der von Angehörigen oder Freunden - und Sorgen um die Zukunft, auf schulische Inhalte konzentrieren zu müssen. „Darauf können Sie, Ihre Eltern und Ihre Lehrer wirklich Stolz sein!“, so die Schulleiterin.
Dass es sich um einen besonderen Abiturjahrgang 2020 handelt, hob auch die Abiturientin Dorothee Leister in ihrer Scheffelpreisrede hervor. Am Beginn einer neuen Dekade zu stehen wie ihr Jahrgang, nötige zu einem Rückblick auf das Vergangene, auf das Krisenhafte der letzten Monate oder die Unzulänglichkeiten des deutschen Schulsystems, aber auch auf Goldenes und Glänzendes der eigenen Schulzeit wie die hoffentlich ein Leben lang währenden Freundschaften und bereichernde Bildungsangebote wie den MBG-Bilizug oder die Aktivitäten der Debating-Society. Doch das Wichtigste sei, was man nun vor sich habe, was man mit dem Abitur in der Tasche gestalten könne: Jetzt habe man es selbst in der Hand, ob „goldene 20er“ vor einem liegen oder eher „blecherne“.
Die beiden bravourös von Abiturient Andres Berg vorgetragenen Klavier-Stücke „Polonaise in A-Dur von Chopin“ und „Walzer No. 2 in C-Moll“ von Schostakowitsch sorgten für eine feierliche Atmosphäre. Nach dem offiziellen Teil verabschiedeten sich die jungen Erwachsenen von ihren Tutoren und Hauptfachlehrern coronabedingt „schichtweise“ mit Dankesreden und kleinen Präsenten. Die Lehreinnen und Lehrer ermunterten ihre Schützlinge, mutig und mit Selbstvertrauen den Weg in die Selbständigkeit zu beschreiten. Mit Talent, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen, wie es der Jahrgang gezeigt habe, sollte sich die Zukunft gestalten lassen.
Folgende Abiturientinnen und Abiturienten haben am Max-Born-Gymnasium das Abitur bestanden:
Judith Abele (Preis), Emily Alam, Mohammad Al-Khalaf, Paula Bauer (Preis der Stiftung Humanismus Heute für Latein; Preis), Rebecca Bay, Andreas Berg (Mitgliedschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Ferry-Porsche-Preis, Preis der Deutschen Mathematikervereinigung, Preis des Fördervereins für Musik, Preis des Fördervereins für die beste Präsentation im Seminarfach; Preis), Aaron Biedenbach (Mitgliedschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Preis der Südwestmetall Ökonomie; Preis), Verena Biehler (Preis), Jason Binder, Antonia Brnic, Yannik Burow (Preis des Fördervereins für die beste Präsentation im Seminarfach), Owen Chatterjee, Levi Claß, Evelyn Dalkowski (Geschichtspreis der Stadt Backnang, Preis des katholischen Dekanats, Theaterpreis des Fördervereins; Preis), Melvin Dierolf, Luca Dietl, Celine Dolderer (Preis), Magnus Duttle (Zirkuspreis des Fördervereins; Preis), Jonas Eckert, Katalin Felde (Sonderpreis des Fördervereins für eine besondere schulische Leistung, Preis), Alice Fischer, Timon Föll (Preis), Dennis Gross (Preis des Fördervereins für Latein; Preis), Jona Günther, David Hambach Ferrer, Laila Handrick, Nils Hanisch, Marvin Häußer, Selina Häußer, Annika Heckmann (Preis), Kai Hekele (Preis der Südwestmetall Ökonomie; Preis), Liam Hund, Konstantinos Katsimpas, Hanna Kemmler, Marie Kemmler, Sophia Kemmler (Preis der Chemischen Industrie; Preis), Hannah Krämer (Preis), Paul Kühner (Buchpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft; Preis)), Lisa Kunzi (Preis), Kim Küster, Dorothee Leister (Vorgeschlagen für die Studienstiftung des Deutschen Volkes, Scheffel-Preis, Debatingpreis des Fördervereins; Preis), Emma Lintfert (Preis der Chemischen Industrie, Theaterpreis des Fördervereins; Preis), Florian Magdziak, Lilly Mast (Preis der chemischen Industrie, Preis des evangelischen Dekanats; Preis), Carmen Mayer (Preis), Selina Michael (Zirkuspreis des Fördervereins), Milena Nguyen, Judith Ohlmann, Noah Okonnek (Preis), Alena Otterbach (Preis des Italienischen Kulturinstituts; Preis), Luka Pavlekovic, Janine Perr (Theaterpreis des Fördervereins; Preis), Daniel Pilz (Preis), Richard Preßler (Preis), Samira Reich (Mitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Philosophie, Preis des Fördervereins für die beste Präsentation im Seminarfach; Preis), Yannick Schaaf, Robin Schindler, Saskia Schneider (Preis des Fördervereins für Italienisch; Preis), Jonathan Seeger, Lea Soffel (Preis des Fördervereins für Sport; Preis), Johanna Sonnenberg, Tristan Spickenheier, Vivian Steigauf (Preis), Marc Thanheiser, Benjamin Trexler, Marlene Übele, Leon Urbild, Lisa-Marleen Urschel (Debatingpreis des Fördervereins; Preis), Tabea Vogelmann, Luca von Bötticher, Julian Weber, Konstantin Weber, Sonja Weiß (Paul-Schempp-Preis der Evangelischen Landeskirche, Mitgliedschaft der Deutschen Physikalischen Gesellschaft; Preis), Lara Wend (Fremdsprachenpreis der Europa-Union; Preis), Carla Wenz, Janina Wischer, Nicole Witomski, Daniel Wolf, Fynn Wolke, Benjamin Zachmann, Nils Zackel