
Saitenknarzen, Klopfen, Quietschen, Schmatzen und dazwischen immer wieder Harmonien und melodische Fetzen – work in progress im besten Sinne, was die Gitarren-AG da über ein halbes Jahr hinweg entwickelt und erarbeitet hat. “Teamwork! neue musik (er)finden“ ist ein bundesweiter Wettbewerb für Musik-Ensembles aller Schularten, der alle zwei Jahre vom Bundesverband für Musikunterricht, kurz BMU, ausgelobt wird. Seit Januar 2020 haben die Mitglieder der Gitarren-AG des Max-Born-Gymnasiums Klänge ausprobiert, Ideen geschmiedet, mit Geräuschen experimentiert und im Ensemble gemeinsam getestet und diskutiert. Dabei waren sowohl fortgeschrittene GitarristInnen, als auch ganz junge Neueinsteiger mit von der Partie und gestalteten aktiv, von Klasse 5 bis hinauf zur 10. Klasse. Anfangs konnte der Arbeitsprozess in den wöchentlichen Proben an der Schule geschehen, doch mit dem Lockdown im Frühjahr 2020 musste auch dieses Projekt in den virtuellen Raum weichen. Absprachen wurden damit schwieriger, gemeinsame Proben unmöglich. Dennoch hat sich das Werk weiterentwickeln und der Austausch über Tonaufnahmen erfolgen können. Am Ende wurden die einzelnen Tonspuren übereinandergelegt und so zu einem Gesamtklang geformt. Heraus gekommen ist mit „Der Morgen“ die Klangskizze eines Alltagmorgens, den die Schülerinnen und Schüler der Gitarren-AG während der Regelschulzeit tagtäglich erleben: Ein Wecker piepst, man steht aus dem Bett auf, wankt verschlafen in die Küche, frühstückt hastig, geht ins Bad, putzt sich die Zähne, kämmt sich die Haare und rennt dann eilig die Treppen hinunter in Richtung Bahn, welche mit einem schrillen Pfiff in Richtung Schule abfährt - all dies illustriert allein mit Gitarren. Eine „interessante experimentelle Klanglichkeit“ bescheinigte Prof. Dr. Ortwin Nimczik, der Juryvorsitzende und Ehrenpräsident des BMU dem Werk, welches mit einer „erfolgreichen Teilnahme“ honoriert wurde. „Hör- und sichtbar“ - so die Jury - sei geworden, „dass die „teamwork-GestalterInnen“ mit großem Engagement, Freude und viel Interesse an der Erfindung gearbeitet haben.“ Herzlichen Glückwunsch an alle Mitwirkenden zu diesem tollen Erfolg!
Roger Gehrig