Eine der großartigsten Erfahrungen, die ich je gemacht habe – meine Zeit bei der DSA
Vom 21.7. bis zum 6.8., also für insgesamt 16 Tage, durfte ich am Schuljahresende zur Deutschen Schüler Akademie nach Torgelow am See, einer kleinen Gemeinde in Mecklenburg reisen. Die Akademie, im dort ansässigen Internat im Schloss, ist eine der rund acht Schülerakademien, die Bildung & Begabung jedes Jahr für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 10 anbietet. Ich hatte das große Glück, von Frau Frey für das Max-Born-Gymnasium vorgeschlagen zu werden und schließlich auch einen der wenigen Plätze im Bewerbungsprozess zu ergattern. Ich wählte den Kurs „Quantencomputing – Hype oder Heilsbringer?“, weil ich mich besonders für Mathematik und Physik begeistern kann.
So war meine Vorfreude natürlich riesig, und ich konnte es kaum erwarten endlich loszufahren! Im Voraus hatte ich mich schon mit einem Akademiteilnehmer getroffen und mit weiteren Kontakt aufgenommen, sodass ich die lange Zugreise über Frankfurt am Main, Leibzig, Berlin und schließlich Waren an der Müritz nicht alleine bestreiten musste. Dort wurden wir am Bahnhof abgeholt und zum Internat gefahren. Schon hier wurde mir klar, was für unheimlich nette und coole Menschen ich auf der Akademie kennenlernen würde. Nachdem wir das Corona-Hygienekonzept hinter uns gebracht hatten und die Zimmer zugeteilt wurden, trafen wir uns gemeinsam zum allerersten Mal im Plenum, ausgestattet mit den Akademiebändchen mit unseren Namen und Kursen darauf. Bei fast 90 Teilnehmern war das auch elementar, obwohl wir, gegen unsere Erwartungen, nach wenigen Tagen die meisten Namen kannten. Bereits am ersten Abend lernte ich nämlich unglaublich viele neue tolle Menschen kennen, und uns allen wurde klar, dass die Akademie eine ganz besondere Gemeinschaft hervorbringen würde.
Am nächsten Tag ging es dann auch schon los mit den Kursen. Insgesamt gab es sechs verschiedene Angebote. Neckereien untereinander, wer den coolsten Kurs habe, waren an der Tagesordnung. Letztendlich waren vermutlich alle großartig. In meinem Kurs beschäftigten wir uns tagelang mit mathematischen und physikalischen Grundlagen sowie dem Programmieren, wobei es immer wieder Referate gab, die vorher vorbereitet worden waren. Am Ende, nach zehn Tagen Arbeit, ließen wir sogar ein Programm auf einem echten Quantencomputer laufen! Den Rest der Zeit verbrachten alle Kurse mit der sogenannten Dokumentation, einem wissenschaftlichen Artikel über die Kursinhalte. Dabei wurde unsere knapp 41 Seiten (leider nicht 42) lang, wobei Nachtschichten prädestiniert waren. Allgemein war das einzige, was in Torgelow zu kurz kam, der Schlaf. Vor allem in den letzten Tagen waren kaum mehr als wenige Stunden pro Nacht mehr drin. Zuviel gab es einfach zu erleben! Denn auch außerhalb der Kurse gab es ein vielfältiges Programm. Jeder Teilnehmer konnte Aktivitäten anbieten, und es kamen unheimlich viele coole Ideen auf. So nahm ich an einem floralen Stickkurs, einem Poetry Slam, einer Kunstsitzung (bei der ich allerdings nur Modell saß) teil, und ich ging rudern auf dem See direkt am Schloss. Ich selbst bot Sternegucken an, denn der Nachthimmel war großartig, dunkel und klar. Ich leitete zudem eine Gruppe, die zusammen den DSA-Merch organisierte. So hatte jeder Teilnehmer am Ende einen Hoodie oder ein T-Shirt mit dem selbstdesignten Logo als Erinnerung. Von allen Aktivitäten habe ich allerdings die Big Band am besten in Erinnerung. Ich spielte E-Bass, wobei ich sehr viel dazulernen konnte, zusammen mit so vielen begabten, unglaublich vielseitigen anderen Teilnehmern. Am Ende war die Stimmung bei You & Me von Meute am Bunten Abend richtig legendär. Das war einfach großartig.
Als nach den viel zu kurzen 16 Tagen die Akademieleitung „A million dreams“ zum Abschied sang, konnten wir nicht an uns halten. Die meisten Teilnehmer, darunter auch ich, vergossen viele Tränen. Der Abschied fiel viel zu schwer, obwohl ich zusammen mit sieben weiteren Teilnehmern den Heimweg bestritt und der letzte sogar nur eine S-Bahn Station vor mir ausstieg. Die Zeit war einfach zu prägend und zu intensiv, als dass man ihr nicht hätte nachtrauern können. Ich habe neue, sehr, sehr gute Freundschaften geschlossen und weiß jetzt noch genauer, was ich nach der Schule machen möchte. So viele weitere Dinge, auch über mich selbst, durfte ich lernen. Die DSA war einmalig, eine einmalige Gemeinschaft in nicht zu vergleichender grandioser Atmosphäre. Zum Glück stehen schon jetzt, wenige Wochen später, die Termine für die ersten beiden Nachtreffen fest.