In diesem Jahr konnte die langjährige Tradition des Weihnachtskonzertes des Max-Born-Gymnasiums endlich wieder im festlichen Rahmen in der Backnanger Stiftskirche vor Publikum stattfinden. Unter der Leitung von Musiklehrer Roger Gehrig hatte der Eltern-Lehrer-Schülerchor und das Schulorchester das Weihnachtsoratorium op.5 in sechs Bildern von Heinrich Fidelis Müller einstudiert – selbst die Soli übernahmen diesmal Schüler und Lehrerinnen. Das umfangreiche Programm wurde komplettiert durch Darbietungen des Unterstufenchors unter der Leitung von Musiklehrerin Claudia Scholz und der Gitarren-AG unter der Leitung von Roger Gehrig.
Beim Einzug des Chores unter den Klängen von „Mache dich auf und werde Licht“ wurde die vollbesetzte dunkle Kirche allmählich durch Kerzenschein stimmungsvoll erleuchtet, bevor die jungen Sängerinnen und Sänger aus zwei Gesangsklassen den Abend mit einer Fassung von „Carol of the Bells“ fröhlich jubelnd einleiteten – begleitet von einem schwungvollen Instrumentalensemble.
Der stellvertretende Schulleiter Christoph Nesper begrüßte im Anschluss die Zuschauerinnen und Zuschauer und bedankte sich bei den Mitwirkenden, die in den Wochen davor wieder viel Zeit und Herzblut in das gemeinsame Projekt gesteckt hatten. Besonders schön sei es, dass das Weihnachtskonzert nach drei Jahren endlich wieder vor Publikum dargeboten werden könne, da es immer ein besonderer Moment der Besinnlichkeit und Einkehr in der hektischen Weihnachtszeit sei, worauf er sich schon lange gefreut habe. Auch die SMV richtete Grußworte an die ZuhörerInnen und stellte das gemeinnützige Projekt vor, an das die Spendengelder gehen sollten.
Anschließend spielte die Gitarren-AG zwei sanft getragen klingende Weihnachtsweisen („Psallite unigenito“ und „God Rest Ye Merry Gentlemen“), vielstimmige Arrangements von Roger Gehrig, die an leises Glockenläuten erinnerten, bevor der Chor a cappella mit der Advents-Kyrie „Maria durch ein Dornwald ging“ akustisch Licht in die dunkle Kirche brachte. Das fünfstimmige Werk von Günther Raphael beeindruckte durch eine sehr eingängige Melodie und komplexe Harmonien mit mittelalterlichen Anklängen.
Das Weihnachtsoratorium op. 5 für Soli, Chor und Orchester von Heinrich Fidelis Müller ist ein selten aufgeführtes Oratorium, welches dennoch mit vielen bekannten Weihnachtsliedern aufwartet, wie zum Beispiel „O Heiland reiß die Himmel auf“ oder „Es ist ein Ros entsprungen“, eingebettet in die gesamte Weihnachtsgeschichte. Die Chöre wurden dabei grandios unterstützt durch die Solistinnen Daniela Schäfer und Eike Röper (Sopran), sowie Oliver Ziesik (Bass).
Das erste Bild des Oratoriums stimmte verhalten-freudig auf das Kommende ein, bevor im zweiten Bild die Engel feierlich ein Ave Maria vortrugen. Darauf kündigten dann erste zarte Flötentöne die Geburt des Herrn an, bevor als Höhepunkt feierlich-vielstimmig „Stille Nacht“ erklang. Anschließend bejubelte der glockenhelle Gesang der Engel die Geburt und der Kinderchor stimmte im vierten Bild ein Hirtenlied an, in das der Eltern-Lehrer-Schülerchor einfiel. Den Abschluss bildete schließlich ein vielstimmiger Weihnachtsjubel aller Chöre gemeinsam, der nach und nach die ganze Kirche erfüllte und die ZuhörerInnen freudig gestimmt in die Dezembernacht entließ.
Das umfangreiche Werk hatte den Musikern viel Engagement in Form von zusätzlichen Probentagen und einem Probenwochenende abverlangt, aber die stimmungsvolle Darbietung war wahrlich aller Mühen wert und ist durch das Zusammenwirken von über 100 Musikern aus Eltern-, Lehrer- und Schülerschaft ein Zeichen für die lebendige Schulgemeinschaft.