
Das „Neue Musik“-Konzert der Musik-AGs ist gerade mal vier Wochen her, da gab es schon wieder einen fantastischen musikalischen Sommerabend am Max-Born-Gymnasium – die Musiklehrer Claudia Scholz, Roger Gehrig und Jörg Lemberg mit ihren Schülerinnen und Schülern ließen auch das Schuljahr 2023 wieder mit einem wunderbaren Sommerkonzert ausklingen.
Durch das Programm führte Friedrich Kühnle (J1), der einleitend die letzten Wochen des Schuljahres sehr treffend als die „schönsten Wochen“ des Jahres bezeichnete: die Noten sind gemacht und die Tage gefüllt mit besonderen Erlebnissen, wie dem Sporttag, dem Projekttag „Schule als Lebensraum“ oder dem Ausflugstag. Und eben auch dem traditionellen Sommerkonzert der Musik-AGs!
Den Auftakt machten die beiden Gesangsklassen unter Leitung von Claudia Scholz. Sie hatten das Motto der Schule „Miteinander Bildung Gestalten“ in einen eigenen motivierenden Kanon „umgedichtet“: „Miteinander fröhlich lernen, es macht viel Spaß am MBG. Drum singen wir für euch.“ Dann folgte ein sehr rhythmisches Lied aus einem Broadway-Musical: „Rhythm of life“, welches von Felix Setzer (9b) am Schlagzeug begleitet wurde, und zum Schluss ein französisches Lied „Vois sur ton chemin“, begleitet von einem kleinen Streichensemble (Sophia Schmidt-Ott 10b, Greta Röper 8a, Amelie Knapp 10b, Marina Giordano J1, Fanny Höfgen J1). Man hörte den vollen und kräftigen Stimmen der jungen Sängerinnen und Sänger an, dass sie in den ein oder sogar zwei Jahren, in denen sie zusätzlichen Gesangsunterricht gehabt hatten, schon viel gelernt haben! Auch ihre Bühnenpräsenz war eindrucksvoll.
Als Nächstes gab es ein besonderes Highlight: Die junge Pianistin Karolin Haufe (6a), die bereits mehrfach bei „Jugend musiziert“-Wettbewerben gewonnen hat, spielte von Franz Schubert Impromptus Es-Dur op 90 Nr. 2. Es beginnt schmeichelnd, lockend, fast schmetterlingshaft, um dann wie der schwüle Sommerabend an diesem Tag zunehmend satter, voller und schwerer zu werden und in einem jubelnden Finale zu enden. Ein Stück mit schwindelerregend schnellen Läufen, welche die ganze Bandbreite der Tasten des Flügels beanspruchen - was Carolin jedoch mühelos beherrschte!
Nach der Pause spielte die Gitarren-AG unter Leitung von Roger Gehrig „Ten ways upon the Bells“ von Thomas Robinson (1560-1609): „Ten ways upon the Bells“ sind zehn Variationen zu einen „Ground“, also einer gleichbleibenden kurzen Melodie, aus der englischen Renaissancezeit. Anschließend ließen die Gitarristen die Zuhörer mit zwei spanisch-kubanischen Stücken schon einmal vom bevorstehenden Urlaub träumen: „Son Cubano“ von Clemens Völker ist ein vielstimmiges Sommerstück mit kubanischen Rhythmen. Die nacheinander einsetzenden Gitarren bilden den Groove für die beiden Solostimmen, die sich darüber duellieren und an spanische Nächte denken lassen. Und zuletzt gab es noch den bekannten Sommerhit „Havana“ von Camilla Cabello in einem Arrangement von Roger Gehrig für fünf unterschiedliche Gitarrenstimmen. Diese spielen nicht nur die Melodie, sondern auch die typisch kubanischen Rhythmen, die dem Song sein Summerfeeling verleihen. Auf nach Havana!
Dann folgte das Orchester des MBG, ebenfalls unter Leitung von Roger Gehrig, mit einem japanischen Folksong: „Ko i no Hana“ – dies bedeutet übersetzt so viel wie „Von der Liebe zu den Blumen“. Hier war er in einem Arrangement von Roger Gehrig zu hören, bei dem die Instrumente nach und nach hinzutreten und der Entwicklung der langsamen Melodie viel Raum lassen.
Das „Menuett in G-Dur“ von Johann Sebastian Bach ist eigentlich für ein Tasteninstrument komponiert worden. Im Neue-Musik-Konzert vor vier Wochen hatten unsere Musikerinnen und Musiker das Stück bis auf den Rhythmus zergliedert und als Sprechstück vorgetragen. An diesem Abend war es jedoch so zu hören, wie es Bach vor rund 300 Jahren komponiert hat. Dirigiert wurde es von unserer Musikmentorin Sophia Schmidt-Ott, die gerade erst vor drei Wochen ihre Mentorenausbildung auf Schloss Kapfenburg abgeschlossen hat.
Anschließend entführte das Orchester mit „Parade oft the Charioteers“ aus dem Film „Ben Hur“ sein Publikum mit kraftvollen, fanfarenartigen Klängen akustisch in eine römische Arena. Schwierig war dabei der ständige Wechsel zwischen Triolen und Duolen, doch die jungen Musiker beherrschten ihre Instrumente ebenso meisterhaft wie die Wagenlenker ihre Streitwägen!
Den Abschluss des Orchesterdarbietung bildete die weltberühmte Melodie „The Pink Panther“ von Henry Mancini, welcher es schafft, mit wenigen Noten und Chromatik eine richtig coole Melodie zu kreieren.
Zu guter Letzt entließ die MBG-Band unter Leitung von Jörg Lemberg die zahlreichen Zuhörer mit bekannten Rocksongs wie dem mysteriösen „James-Bond-Theme“ aus „Dr. No“ von John Barry, dem Ohrwurm „Smoke on the Water“ von Deep Purple und „For whom the bells ring“ – einem düster-melancholischen Klassiker von Metallica – beschwingt in die Sommernacht.